Meine Worte berühren dich?
Dann trag dich gern hier ein und komm in meinen inneren Kreis – für ehrliche Impulse, stille Kraft und kleine Erinnerungen an dich selbst.
Vertrauen ist wie ein zartes Pflänzchen: Es wächst langsam, braucht Pflege und kann schnell beschädigt werden. Wer einmal enttäuscht wurde, weiß, wie tief die Verletzungen reichen können. Ob in Partnerschaften, Freundschaften oder Teams – ohne Vertrauen ist jede zwischenmenschliche Verbindung brüchig. In diesem Artikel erfährst du, was Vertrauen eigentlich ist, wie es verloren geht und wie du es wieder aufbauen kannst – in andere Menschen und auch in dich selbst.
Polyvagaltheorie noch in den Text einarbeiten
Bevor wir uns mit den Schwierigkeiten rund ums Vertrauen beschäftigen, lohnt sich ein genauer Blick auf die Grundlage: Was ist Vertrauen überhaupt – und woran erkennen wir, ob es in unserem Leben ausreichend vorhanden ist?
In einer Beziehung bedeutet Vertrauen, sich sicher zu fühlen – emotional, körperlich und geistig. Es ist das tiefe Wissen: „Du bist für mich da und ich kann mich auf dich verlassen. Dun meinst es gut mit mir.“ Vertrauen ist die Grundlage für jegliche Beziehung - ich spreche hier nicht nur von Liebesbeziehungen. Dort ist die Beziehung tiefer, denn ich teile dort auch Intimität und eine größere emotionale Nähe. Vertrauen ist ein notwendiges Fundament für jegliche Form von Beziehung - sie es zu einer Liebsten, zu Kollegen, der Chefin oder einem tierischen Begleiter.
Vertrauen zeigt sich oft in kleinen Dingen: dass du loslassen kannst, dich gesehen fühlst, nicht ständig grübelst, was der andere wohl denkt. Es fühlt sich nach Ruhe, Sicherheit und innerer Entspannung an. Wenn Vertrauen fehlt, treten stattdessen Zweifel, Kontrolle oder Rückzug an seine Stelle. Es ist auf jeden Fall deutlich spürbar und daran erkennst du auch, dass es eine körperliche Reaktion ist.
Vertrauen ist essenziell für seelisches Wohlbefinden. Es ermöglicht uns, verletzlich zu sein, Nähe zuzulassen und echte Bindung zu erfahren. Ohne Vertrauen wird jede Beziehung anstrengend, misstrauisch oder distanziert – und du beginnst, dich selbst zu verlieren. Vertrauen geht ja noch viel tiefer - es ist wie ein Schalter. Fehlt es, kann es unser Nervensystem in den Kampf-Fluchtmodus schalten und wenn es vorhanden ist, entfaltet unser Nervensystem ganz andere Fähigkeiten - es ist dann im Beziehungsmodus. Experten sagen auch, das Social Engagement System ist aktiviert.
Wenn Vertrauen fehlt, gibt es fast immer nachvollziehbare Gründe. In diesem Abschnitt schauen wir auf die häufigsten Ursachen und typischen Symptome von Vertrauensproblemen – und warum es so schwer ist, sie allein zu durchbrechen.
Ursachen können in vergangenen Verletzungen liegen: Untreue, Lügen, emotionale Vernachlässigung oder auch Erfahrungen in der Kindheit. Auch Bindungsstile und früh gelernte Muster spielen eine Rolle. Wer gelernt hat, dass Nähe unsicher ist, wird Mühe haben, Vertrauen zuzulassen. Und wie schon geschrieben ist ja das fehlende Vertrauen selbst ein Schalter, der in unserem Nervensystem in Sekundenschnelle vollkommen andere Fähigkeiten aktivieren kann als noch zuvor. In einem Moment kann ich einen Rundblick haben und alles um mich wahrnehmen - und im nächsten habe ich plötzlich einen Tunnelblick und blende alles andere um mich herum aus.
Ständiges Kontrollieren, Eifersucht, Rückzug, übermäßiger Zweifel – all das sind typische Symptome. Auch körperliche Reaktionen wie Anspannung, Schlafprobleme oder Grübelschleifen können ein Zeichen dafür sein, dass dein Vertrauen erschüttert ist. Und alles ist eben ein Zeichen dafür, dass dein Nervensystem sich entweder am Kämpfen oder am Fliehen ist.
Fehlendes Vertrauen entsteht selten plötzlich. Oft sind es kleine, sich wiederholende Enttäuschungen oder die Angst vor erneuter Verletzung. Ein Blick auf die eigene Beziehungsgeschichte oder Herkunftsfamilie kann helfen, die Wurzeln des Misstrauens zu erkennen. Meistens ist es wie ein Filter, der über deiner jetzigen Wahrnehmung liegt und deine Gedanken und Gefühle haben gar nichts mit dem zu tun, was du gerade erlebst - sie kommen aus der Vergangenheit aus ganz anderen Erfahrungen.
So ging es Lisa. In ihrer aktuellen Beziehung, die sie als erfüllend erlebte, fühlte sie sich immer wieder von ihrem Mann hintergangen - obwohl sie wusste, dass es nicht so ist. Sie konnte es sich nicht erklären und schämte sich auch sehr für ihre Gefühle. Sie konnte ihm nicht vertrauen - und was steckte dahinter? Sie wurde von einem früheren Partner enttäuscht, er verletzte sie tief. Es gab eine Trennung ohne die Gelegenheit einer Aussprache. So trug sie das Mißtrauen und die Enttäuschung immer noch mit sich herum. Nachdem wir diese alte Verletzung heilten, konnte sie plötzlich die Gegenwart richtig wahrnehmen: Mein Mann liebt mich, ich vertraue ihm. Sie konnte ihre veränderte Wahrnehmung zunächst kaum glauben. Was für eine Veränderung in wenigen Minuten.
Dieser Satz steht häufig am Ende einer langen Kette von Verletzungen. Es ist ein Schutzmechanismus, der dich vor weiterem Schmerz bewahren soll. Doch er kostet dich auch Lebendigkeit und Verbindung. Dahinter steckt oft ein tiefer Wunsch nach Sicherheit – und nach Heilung. Deshalb empfehle ich dir, fehlendes Vertrauen immer als Anlass zu nehmen, der inneren Heilung eine Chance zu geben.
Beziehungen leben von Vertrauen – doch was passiert, wenn diese Grundlage ins Wanken gerät? Hier gehen wir der Frage nach, wie sich Vertrauensverlust zeigt und was er für unsere Partnerschaften bedeutet.
Bisher habe ich davon geschrieben, wie es sich anfühlt, wenn das mangelnde Vertrauen die Ursache in einer früheren Erfahrung hat. Was aber, wenn die jetzige Beziehung nicht auf Vertrauen gegründet ist? Wenn das Vertrauen in einer Partnerschaft verloren geht, fühlt sich das an wie ein innerer Bruch. Plötzlich ist da Unsicherheit, wo früher Geborgenheit war. Das Nervensystem ist in einen anderen Zustand geraten. Die Frage ist dann: Wie kann ich das Vertrauen wieder aufbauen? Der erste Schritt ist: innehalten, benennen, was passiert ist – und beide Seiten brauchen Raum zur Reflexion. Dabei ist es schon ein Zeichen von Vertrauen, wenn dieser erste Schritt stattfinden kann. Wenn du dich nichteinmal traust zu sagen, dass du nicht vertraust - dann ist es viel schwerer da heraus zu finden.
Manche Menschen ziehen sich nach Enttäuschungen komplett zurück. Doch nicht alle Menschen verletzen dich. Es lohnt sich, genau hinzusehen, wem du (wieder) dein Herz öffnest – und langsam neue Erfahrungen zu machen, die Vertrauen nähren. Für manche ist dieses erste Wesen, dem sie wieder vertrauen können auch gar kein Mensch, sondern ein Tier. Und kleine Schritte bringen dich auch voran.
Liebe ohne Vertrauen ist wie ein Haus ohne Fundament. Ehrlichkeit ist das Werkzeug, mit dem dieses Fundament gebaut wird. Wer offen kommuniziert, auch über unangenehme Dinge, stärkt die Vertrauensbasis und fördert echte Nähe. Und so kommt auch eine Beziehung mit diesen drei Zutaten zu einem schönen harmonischen Klang.
Ohne Vertrauen entstehen Kontrolle, Angst und Isolation. Gespräche werden oberflächlich oder konflikthaft, Intimität schwindet. Die Beziehung wird zu einem Kampf ums emotionale Überleben. Oft bleiben Menschen dann nur noch aus Pflichtgefühl – nicht aus Liebe. Denn anders kann man es nicht schaffen, ohne Vertrauen zusammen zu bleiben. Das Zusammenleben wird dann entweder zu einem Kampf oder zu einem gegenseitig voreinander verstecken. Ohne Vertrauen ist das Nervensystem ständig am Kämpfen oder am Fliehen - deshalb ist Vertrauen in einer Beziehung auch nicht verhandelbar.
Xaver suchte meine Unterstützung, weil er sehr eifersüchtig war. Seine Partnerin hatte ihn jahrelang angelogen. Die Eifersucht war also begründet. Sie waren in Paartherapie. Und mich machte es sehr stolz, als er erzählte, dass er sich nicht einlassen konnte auf den Vorschlag der Therapeutin, was die Ehrlichkeit angeht, auch mal Kompromisse einzugehen. Die Kollegin hat sicherlich nichts von der Polyvataltheorie gehört. Denn das Nervensystem schaltet sofort um in den Kampf - oder Fluchtmodus, wenn Lügen im Spiel sind und das Vertrauen aufs Spiel gesetzt wird. So hat er sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass Vertrauen und Ehrlichkeit die Basis für seine Beziehung sein sollen. Es hat sich ausgezahlt. Nur mit dieser neuen Basis konnte er mit meiner Hilfe dann schließlich auch seine Eifersucht überwinden.
Ja, auch kleine Lügen können schädlich sein. Es kommt auf die Häufigkeit, das Thema und die Absicht an. Wiederholte Unehrlichkeit – selbst bei scheinbar „unwichtigen“ Dingen – untergräbt das Gefühl von Sicherheit und Glaubwürdigkeit. Das Nervensystem unterscheidet hier nicht zwischen groß oder klein - es schaltet sofort um, wenn Vertrauen fehlt.
Langfristig nein. Eine Beziehung ohne Vertrauen ist dauerhaft belastet. Zwar kann man zeitweise „funktionieren“, doch wirkliche Nähe, Offenheit und Weiterentwicklung bleiben auf der Strecke. Vertrauen ist keine Option – es ist Voraussetzung für eine Beziehung. Vertrauen ist für eine Beziehung, was das Fundament für ein Haus ist.
Ja, es ist möglich – aber es braucht Zeit, echte Einsicht und Engagement von beiden Seiten. Therapeutische Begleitung kann dabei helfen, Verletzungen aufzuarbeiten und neue Beziehungserfahrungen zu machen. Vertrauen ist zwar ein Schalter, aber es braucht auch Zeit, bis sich alle anderen Lernprozesse im Gehirn neu justiert haben. Und es darf sich nach einer Verletzung auch wieder neu justieren.
Wenn Vertrauen gebrochen wurde, ist der Schmerz oft groß. In diesem Abschnitt geht es darum, wie du mit diesem Bruch umgehen kannst – und was es braucht, um innerlich wieder zur Ruhe zu kommen.
Wut, Trauer, Angst – ein Vertrauensbruch löst eine ganze Palette von Gefühlen aus. Diese dürfen Raum bekommen. Verdrängen oder „Weitermachen wie bisher“ funktioniert nicht. Erst wenn die Gefühle gesehen und gewürdigt werden, kann Heilung beginnen. Und der erste Schritt besteht darin, es zu erkennen und auszusprechen: "Ich vertraue dir nicht mehr, ich bin verletzt, ich möchte es anders haben."
Verantwortung übernehmen, ehrlich sein, konsequent anders handeln – das sind erste Schritte. Noch wichtiger ist aber: Zuhören, ohne zu rechtfertigen. Den Schmerz des anderen wirklich fühlen, statt ihn wegzuerklären. Dem anderen zeigen: "Es tut mir leid." Eine Entschuldigung, die auch echt so gemeint ist und nicht verlangt: "Jetzt musst du aber sofort wieder vertrauen können." Vertrauen wächst aus echter Reue und Verlässlichkeit. Und sie wächst aus der Geduld, dem anderen die Zeit zu geben, die er braucht, den Schmerz zu heilen.
Vertrauen lässt sich wieder aufbauen – auch wenn es Zeit, Mut und manchmal Unterstützung braucht. Hier zeige ich dir, wie dieser Weg aussehen kann – hin zu mehr Sicherheit, Verbindung und Selbstvertrauen.
Beginne klein. Setze klare Grenzen. Beobachte, wie der andere reagiert. Kommuniziere deine Bedürfnisse – und prüfe, ob sie gesehen werden. Vertrauen entsteht nicht durch Worte, sondern durch wiederholte Erfahrungen von Sicherheit. Vertrauen entsteht nicht im Kopf - sondern im gesamten Nervensystem.
So individuell wie jeder Mensch. Es kann Stunden, Tage oder Wochen dauern – oder Jahre. Je nachdem, wie tief die Verletzung war und wie konsequent am Wiederaufbau gearbeitet wird. Ein wenig ist es auch abhängig davon, welche Erfahrungen ihr jeweils im Leben gemacht habt. Wenn das Nervensystem sehr viele vertrauensvolle Bindungserfahrungen machen konnte, dann kann sich Vertrauen wieder schnell aufbaue. Jemand, der sein Leben lang nur manipuliert wurde, der tut sich damit sicher schwer. Wichtig ist: Dränge dich nicht. Heilung braucht Zeit.
Vertrauen beginnt mit kleinen Schritten und Selbstmitgefühl. Sprich über deine Ängste, erlaube dir neue Erfahrungen und suche dir Unterstützung, wenn du merkst, dass du allein nicht weiterkommst. Jeder Schritt in Richtung Vertrauen ist ein Schritt zu dir selbst. Dein Körper zeigt dir ganz genau, dass du auf dem richtigen Weg bist. Ich selbst erkenne das immer am Ton meiner Stimme. Woran merkst du es?
Selbstvertrauen bedeutet, deinen Gefühlen, Impulsen und Grenzen zu glauben. Wenn du dir selbst misstraust, wird es schwer, anderen zu vertrauen. Stärke deine innere Stimme, feiere kleine Erfolge und lerne, dich auch in schwierigen Momenten zu halten.
Vertrauen ist nicht nur in Liebesbeziehungen zentral – auch im beruflichen Kontext und im Alltag spielt es eine wichtige Rolle. Lass uns zum Schluss einen Blick darauf werfen, was Vertrauen im weiteren Sinne für uns bedeutet.
Vertrauen im Team fördert Zusammenarbeit, Offenheit und Effizienz. Es senkt Stress, reduziert Fehler und stärkt die Loyalität. Wer sich im Team sicher fühlt, bringt sich mehr ein – emotional wie kreativ. Und darüber hinaus sind Menschen auch gesünder, wenn Vertrauen da ist.
Alicia hat mich aufgesucht, weil sie immer wieder unter Ängsten litt. Im Laufe unserer Zusammenarbeit merkte sie, dass diese Angst auch einiges mit einer bisherigen Geschäftspartnerin zu tun hatte. Diese sagte ihr doch tatsächlich mal ins Gesicht, dass ihr ein Lifting ganz gut tun würde. Damals konnte sie ihren Ohren nicht glauben - in unserer Sitzung konnte sie ganz selbstbewusst reagieren und entgegnen: "Nein, das brauche ich nicht, ich finde mich schön wie ich bin." Nachdem wir die Verletzung aus diesem und aus noch mehreren anderen Seitenhieben dieser sicher nicht sehr selbstbewussten Frau verarbeitet hatten, merkte sie, dass Vertrauen in ihr wieder strahlte. Sie hatte es sich nehmen lassen, weil diese Geschäftspartnerin es ganz sicher nicht gut mit ihr meinte. Sie wird sich das sicher jetzt nicht wieder nehmen lassen.
Aus psychologischer Sicht sind Vertrauensprobleme oft Schutzmechanismen. Das Gehirn möchte uns vor erneutem Schmerz und vor erneuten Angriffen bewahren. Die gute Nachricht: Diese Muster lassen sich durch neue Erfahrungen, Reflexion und die richtige Begleitung verändern.
Höre in die Podcastfolge zu Vertrauen
Wenn du dich in diesem Text wiedergefunden hast und den Wunsch verspürst, deinem Vertrauen auf sanfte Weise wieder näherzukommen, lade ich dich herzlich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein. Gemeinsam schauen wir, was du brauchst, um dich sicherer, freier und verbundener zu fühlen.
Meine Worte berühren dich?
Dann trag dich gern hier ein und komm in meinen inneren Kreis – für ehrliche Impulse, stille Kraft und kleine Erinnerungen an dich selbst.
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